irakischer Arzt und Politiker; Außenminister ab Sept. 2014; Ministerpräsident 2005-2006; Vizepräsident 2004-2005; Mitglied der Dawa-Partei von 1968 bis zum Ausschluss 2008; bis 2007 Dawa-Generalsekretär; gründete 2008 die Nationale Reformpartei (Islah)
* 1947 Kerbela
Herkunft
Ibrahim al-Dschaafari (engl.: Jaafari) wurde 1947 in der mittelirakischen schiitischen Pilgerstadt Kerbela in eine Familie von Textilhändlern und Hotelbesitzern geboren.
Ausbildung
Er studierte bis 1974 Medizin in der nordirakischen Stadt Mosul.
Wirken
Dawa-Widerstand, Zeit im Exil
Dawa-Widerstand, Zeit im ExilWährend seiner Studentenzeit schloss sich D. 1968 der schiitischen Opposition und der 1958 gegründeten Dawa-Partei (dt. "Stimme des Islam" oder "Islamischer Ruf") an, der ersten politischen Organisation der irakischen Schiiten. Die Dawa führte in den 1970er Jahren den Widerstand gegen die irakische Regierung an. Fast zeitgleich mit dem Amtsantritt von Präsident und Diktator Saddam Hussein (1979) und dem Kriegsbeginn gegen den Iran begann das sunnitische Baath-Regime Ende der 1970er Jahre eine grausame "Säuberungswelle" gegen religiöse Schiiten und Dawa-Anhänger, der mindestens 70.000 Parteimitglieder zum Opfer fielen. Höhepunkt war 1980 die Hinrichtung des hoch respektierten Dawa-Vorsitzenden Großayatollah Mohammed Bakr al-Sadr. D. flüchtete noch Ende 1980 in den Iran, wo er in der Heiligen Stadt Ghom (Qom) islamische ...